Leseprobe: Yggdrasils Geheimnis

 

[...] Phenia dachte nach, in der Normalen Welt hatte er niemanden den er vermissen würde. Die einzigen die ihm was bedeuteten und denen er was bedeutete waren hier bei ihm. Dominic und seine Mutter. Diese begleitete ihn in das Zimmer das Fürst Rabaar extra für Phenia hatte herrichten lassen. Phenia viel vor Erschöpfung ins Bett. Tausende Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Tat er wirklich das Richtige? War er seinem Vater gewachsen? Was wäre gewesen, wenn er eine andere Entscheidung getroffen hätte? Was würde ihn jetzt erwarten?

 

Am nächsten Morgen, die Sonne war kaum über dem Tempel aufgegangen, da klopfte es an Phenias Tür, Ein Diener von Fürst Rabaar trat herein:

-          Ihr seid schon wach Phenia? Bitte folgt mir, Fürst Rabaar erwartet euch im Speisesaal.

Noch müde von seiner Schlaflosen Nacht, trat Phenia vom Fenster zurück, von dem aus er den Sonnenaufgang beobachtet hatte.

-          Ja… ich komme.

Der Diener führte Phenia in den Speisesaal indem Fürst Rabaar schon an einem gedeckten Tisch saß und gerade in sein Brot Beißen wollte als er Phenia bemerkte:

-          Ah Phenia, da bist du ja, komm setzt dich, iss was, du wirst deine Kraft noch brauchen. Nach dem Frühstück beginnen wir gleich mit deiner Ausbildung.

Zögerlich saß Phenia sich an den Großen reichlich gedeckten Tisch und begann zu essen. Zu seiner großen Verwunderung, waren auf dem Tisch ausschließlich Speisen die er kannte. Als Fürst Rabaar, Phenias Gesicht sah, begann er herzhaft zu lachen.

-          Wundert es dich, dass der Tisch so gedeckt ist wie du es kennst? Nun, ich dachte mir ich mach dir eine Freude, die Speisen Avalons unterscheiden sich normalerweise nicht gänzlich von den euren, aber ich dachte mir was der Bauer nicht kennt…

 

-          Ich verstehe Meister Rabaar, danke für euer Verständnis.

 

-          Nun sei mal nicht so Steif und nenn mich ganz einfach Rabaar! Iss, du wirst deine Kraft noch brauchen, dein Training wird nicht ohne sein.

 

Als die beiden mit dem Essen fertig waren, führte Rabaar, Phenia durch den Palast. In einem schmalen schlecht beleuchteten Gang, öffnete er mittels eines Kerzenhalters einen Durchgang in der Wand. Phenias Herz schlug immer wilder. Je tiefer sie die Alte steinerne Treppe hinunterliefen desto heftiger schlug sein Herz.

 

Am Ende der Treppe angekommen, öffnete Rabaar eine weitere Tür. Vor Phenias Augen breitete sich eine wunderschöne Landschaft aus. Es war Tag hell in dieser Höhle und die Flora enthielt arten die Phenia noch nie zuvor gesehen hatte. Bäume schienen ins unendliche zu wachsen, saftiges grünes, weiches Gras bedeckte den Boden und war so weich wie Watte. Die Fauna aber beeindrucke ihn am meisten. Hier lebten Tieren aus allen Epochen. Selbst solche von denen er wusste das diese ausgestorben waren. Von überall vernahm er Tier Geräusche und traute seinen Augen und Ohren kaum.

 

Rabaar sah Phenia an und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Mit geschwollener Brust sprach er:

 

-          Dass Phenia, ist der Zeitlose Garten von Yggdrasil. Verborgen in den Tiefen Avalons.  Ein armseliger Name für einen solchen wunderschönen Ort, ich weis, aber mir ist damals nichts Besseres eingefallen als ich ihn verließ. Das ist unsere Heimat, hier wurden wir geboren. Raum und Zeit haben hier keine Bedeutung, nirgendwo sonst auf der Erde wirst du einen solchen Ort finden. Hier ist der Ursprung alles seins von hier stammt der Ursprung aller Lebewesen dieses Planeten.

 

-          Aber… Wow… ich meine… wie ist möglich?

 

-          Von hier Oben solltest du es eigentlich erkennen. Schau dich etwas genauer um was fällt dir auf?

 

-          Hier sind Tiere und Pflanzen von denen man dachte sie seien ausgestorben! Alles ist so Friedlich und hell hier, die Bäume scheinen ins Unendliche zu wa…

 

-          Was fällt dir noch auf, schaue noch genauer hin.

 

Phenia bemerkte, dass Rabaar auf etwas Bestimmtes hinauswollte, angestrengt blickte er sich um. Was meinte er? Es war alles so Imposant. Vorsichtig machte er einen Schritt nach vorne und blickte nach unten. Jetzt wusste er worauf Rabaar hinaus wollte.

 

-          Meister Rabaar, dass… dass… ist ja ein Baum auf dem wir stehen.

 

Die Verblüffung nahm kein Ende, nun bemerkte er erst, dass er auf einem Dicken Ast in der Baumkrone des höchsten Baumes im Garten stand.

 

-          Dass Phenia, ist das erste Lebewesen dieses Planeten. Aus den Wurzeln dieses Baumes, stammen alle Pflanzen ab die du hier siehst und je gesehen hast. Dass ist der Baum, den die Kelten damals Yggdrasil nannten. Der Baum des Lebens. Keiner kann sagen woher er kommt oder wie er hierherkam. Doch eines ist sicher, er ist hier! Und hier wirst du trainieren, nicht auf dem Baum, sondern du kannst den gesamten Garten nutzen. Und nun geh runter, schau dich um, lass dir Zeit. Davon hast du hier genug.

 

Noch ehe Phenia etwas sagen konnte, drehte Rabaar sich lachend um und verschwand. Er stand nun am Ausgang der Höhle die ein Tor zum Garten bildete und beobachte wie Phenia hilflos dastand und nicht so recht wusste was er nun tun sollte. [...]